
Fußball in Trümmern.
FC St. Pauli
im „Dritten Reich“
10. November bis 18. Dezember 2017
Bis 9.12. und am 16.+17.12. täglich 11-19 Uhr
10.12. (Heimspiel Duisburg) 11-13 und 16-19 Uhr
18.12. (Heimspiel Bochum) 14-20 Uhr
11.-15.12.: Besuch durch Gruppen möglich nach Absprache über info@1910-museum.de
das Museum im Millerntor als Lernort
„Klare Kante gegen Rechts“: Dafür ist der FC St. Pauli heute bekannt. Doch wie verhielten sich der Kiezclub und seine Mitglieder im „Dritten Reich“?
Die neue Ausstellung im FC St. Pauli-Museum geht dieser Frage nach. Im Mittelpunkt stehen die Lebenswege von acht St. Paulianern.
Dies ist nicht nur eine Ausstellung über die Vergangenheit. Zwar beziehen sich wesentliche Teile auf historische Ereignisse, die 80 und mehr Jahre zurückliegen. Doch sind diese Ereignisse Teile von Mustern, die erneut auftreten können und zum Teil bereits wieder aufgetreten sind. Ein Blick in die USA oder die Türkei, aber auch vor unsere eigene Haustür in Deutschland erinnert daran, dass Demokratie mit all ihren Handlungsoptionen keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ein gesellschaftlich erkämpfter und letztlich fragiler Zustand, der gewonnen, aber auch verloren werden kann.
Dabei ist dieser Demokratiegewinn oder -verlust nicht das Ergebnis einzelner Entscheidungen oder Ereignisse – er ist stets das Ergebnis eines Prozesses. Eines Prozesses mit vielen Beteiligten, der durch die Handlungen und Nichthandlungen dieser Beteiligten schleichend geformt wird. Ist der Demokratieverlust erst einmal eingetreten und wurde pluralistisch-parlamentarische Rechtsstaatlichkeit durch totalitäre Verhältnisse ersetzt, bestehen zwar weiterhin Handlungsspielräume für alle Mitglieder der Gesellschaft. Diese jedoch sind stark beschränkt und zum Teil mit lebensgefährlichen Konsequenzen behaftet.
Ein wichtiges Ziel der Ausstellung „Der FC St. Pauli im ‚Dritten Reich‘ “ ist es, den Freiheitsverlust und den Zusammenbruch der Rechtsstaatlichkeit in einer totalitären Gesellschaft am Beispiel eines der bekanntesten Fußballvereine Deutschlands darzustellen – und somit die Gefahr dieses Freiheitsverlustes auch in der Gegenwart transparent zu machen.
Dazu wird in der Ausstellung schlaglichtartig der Charakter und Werdegang des FC St. Pauli zum antifaschistisch geprägten Fußballverein gezeigt. Zur Zeit des Nationalsozialismus war der FC St. Pauli ein Verein, der sich entschied, mitzulaufen und sich an die politischen Verhältnisse anzupassen – ein Handeln, das mit dem heutigen Bild des FC St. Pauli nur bedingt vereinbar ist oder sogar im radikalen Gegensatz steht.
War die Entscheidung zur Anpassung richtig? Welche Handlungsoptionen, welche gedachten und tatsächlichen Zwänge gab es? Diese Fragen sollen nicht abstrakt, sondern am Beispiel konkreter Lebenswege behandelt werden. Welche Möglichkeiten hatten einzelnen Personen, ihr Leben im „Dritten Reich“ zu gestalten? Welche Konsequenzen hatten ihre Handlungen für den Verein, für sich selbst, für ihre Mitmenschen?
Bis 9.12. und am 16.+17.12. täglich 11-19 Uhr
10.12. (Heimspiel Duisburg) 11-13 und 16-19 Uhr
18.12. (Heimspiel Bochum) 14-20 Uhr
Info-Flyer zum pädagogischen Programm (PDF, 0.5 MB)
Neben der Ausstellung an sich bieten wir auch ein Workshop-Angebot für Jugendliche an. Es ist an Schüler*innen ab der 9. Klassenstufe gerichtet und kann den Geschichtsunterricht ergänzen oder als eigenständiges Angebot wahrgenommen werden.
Zunächst werden die Jugendlichen unter Anleitung unserer Teamer*innen durch die Ausstellung „Fußball in Trümmern. FC St. Pauli im ‚Dritten Reich‘“ begleitet. Daran anknüpfend setzen sie sich in Kleingruppen mit verschiedenen Tafeln und Objekten der Ausstellung in Bezug auf das Thema auseinander. Nachfolgend werden alle Ergebnisse in der Großgruppe vorgestellt, zusammengetragen und besprochen. Die Jugendlichen werden sich dabei mit verschiedenen Biografien von Akteuren des Vereins auseinandersetzen. Im Fokus stehen hier ihre Rolle im Nationalsozialismus, ihre persönlichen Entscheidungen und deren Folgen.
- Wie verhielt sich der FC St. Pauli als gesamter Verein zum NS-Regime?
- In welchem Verhältnis standen einzelne St. Paulianer zum Nationalsozialismus?
Wer war Opfer, Täter oder Mitläufer? (Biografiearbeit) - Wie wurde der FC St. Pauli, was er heute ist?
- Welche Rolle spielt dabei die Aufarbeitung der NS-Zeit?
- Engagement gegen Rechts beim FC St. Pauli heute (Spurensuche bei einer Stadionführung)
Das Ziel des Moduls ist neben der Vermittlung historischer Informationen anhand von Biografiearbeit auch das Anregen zum Nachdenken über die eigenen Handlungen und daraus resultierende Konsequenzen für sich und die Gesellschaft.
Da das Modul Vorwissen über den Nationalsozialismus voraussetzt, ist es als Einstieg nicht geeignet. Für Rückfragen dazu stehen wir gerne zur Verfügung.
Die Teilnahme am Modul ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. Termine für Ihre Schulklasse/Ihre Gruppe können Sie für den Zeitraum der Ausstellung individuell mit uns vereinbaren.
Dauer ca. vier Stunden, inkl. Stadionführung.
Sportvereine, Jugendverbände und andere Jugendgruppen können sich ebenfalls gerne bei uns melden.
Ansprechpartner*in: Juliane Deppe / Fabian Fritz
Zeitraum: 06. 11.– 18. 12. 2017
(ggf. zusätzliche Termine auf Anfrage)
Kontakt:
workshops@1910-museum.de
Die „Neue Rechte“ an der Hochschule (Teil 1)
Die Ideologie der sog. Neuen Rechten (Vortrag von Volker Weiß) Eine Doppelveranstaltung der jungen GEW Hamburg zur Analyse der „Neuen […]
Die „Neue Rechte“ an der Hochschule (Teil 2)
Umgangsstrategien mit neurechten Positionen (Workshop mit dem Mobilen Beratungsteam) Eine Doppelveranstaltung der jungen GEW Hamburg zur Analyse der „Neuen Rechten“ […]
Sonder-Stadionführung zur Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung „Fußball in Trümmern. Der FC St. Pauli im ‚Dritten Reich’“ im FC St. Pauli-Museum bieten wir am […]
Hooligans und Rasenball – zur Gegenwart des Antisemitismus im Fußball nach 1945.
Die Geschichte des Fuszballs in Deutschland ist eng mit der Geschichte des Antisemitismus verbunden: kann man auf der einen Seite […]
Sonder-Stadionführung zur Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung „Fußball in Trümmern. Der FC St. Pauli im ‚Dritten Reich’“ im FC St. Pauli-Museum bieten wir am […]
„Against Fascism – Against Racism.“ Politiken in organisierten Fußballfanszenen in den USA
Nicht erst seit der Wahl von Donald Trump zum US Präsidenten häufen sich politische Slogans in den Fankurven der US-Fußballstadien: […]
Sonder-Stadionführung zur Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung „Fußball in Trümmern. Der FC St. Pauli im ‚Dritten Reich’“ im FC St. Pauli-Museum bieten wir am […]
FCSP im „Dritten Reich“: Kuratorenführung durch die Ausstellung
Vor unserer Veranstaltung Liga Terezin: Film- und Diskussionsabend bieten wir am Donnerstag, 7.12.2017 um 17 Uhr eine Führung durch FC […]
Liga Terezin – Film- und Diskussionsabend
Theresienstadt diente den Nazis als „Vorzeigeghetto“. Es war das einzige Lager mit einer Fußballliga, in der Gefangene gegeneinander spielten; die […]
Sonder-Stadionführung zur Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung „Fußball in Trümmern. Der FC St. Pauli im ‚Dritten Reich’“ im FC St. Pauli-Museum bieten wir am […]
Sonderführung mit „Laut gegen Nazis“
Der Verein Laut gegen Nazis e. V. lädt gemeinsam mit 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V. zu […]
Finale Kuratorenführung: Fußball in Trümmern. FC St. Pauli im „Dritten Reich“
Vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum am Montag, 18.12., ist die vielbeachtete und hochgelobte Ausstellung „Fußball in Trümmern. FC […]
Das FC St. Pauli-Museum befindet sich in der Gegengerade des Millerntor-Stadions, rechts neben dem Fanladen St. Pauli und den Fanräumen (inkl. AFM im FC St. Pauli).
Adresse: Heiligengeistfeld 1, 20359 Hamburg.
ÖPNV: U-Bahn St. Pauli, S-Bahn Reeperbahn oder Bushaltestelle St. Pauli.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Bis 9.12. und am 16.+17.12. täglich 11-19 Uhr<br>
10.12. (Heimspiel Duisburg) 11-13 und 16-19 Uhr<br>
18.12. (Heimspiel Bochum) 14-20 Uhr
Eintritt: 5 Euro Vollzahler, 3 Euro ermäßigt.

Veranstalter: 1910 - Museum für den FC St. Pauli e.V.
IMPRESSUM
1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V.
Harald-Stender-Platz 1
20359 Hamburg
E-Mail: info[at]1910-museum.de
Vorstandsvorsitzender:
Michael Pahl
Stellvertreter:
Sönke Goldbeck
Roger Hasenbein
Christoph Nagel
Tjark Woydt
USt.-Identifikationsnummer:
DE290344711
Registernummer
VR 21561 (Amtsgericht Hamburg)
Design & Programmierung: beniwerth.de